Eisen und Wolle. Sonne und Kälte. Gedanken und Schweiß. Dieser Tag ist voller Gegensätze.
Mein Körper sehnt sich nach Bewegung, er ist zu lange herumgelegen. Mein Geist will aber lieber über theoretische Probleme sinnieren, weil das viel netter ist als sich mit echten Problemen zu befassen. Also solche wie die Steuer, Einkaufslisten, kaputte Socken oder das neue Manuskript. Wer sich wundert, warum ein Mansukript in der gleichen Liste landet wie derart schreckliche Dinge, der hat noch nie einen Roman geschrieben.
Ich denke also eine Weile darüber nach, inwiefern ein Matriarchat noch grausamer sein könnte als das Patriarchat und tarne das als Aufärmtraining, während ich auf erstaunlich viele Ideen komme.
Dann zähle ich von 10 rückwärts und beginne bei 0 mit den Gewichten. Die Zählerei ist ein Zaubertrick, der sich bei allen Überwindungstätigkeiten bewährt. Inzwischen mache ich bei 0 einfach alles. Kalt duschen. Anrufen. (Egal wen) Banken betreten. (Egal welche) Einschlafen. Aufwachen. (Ja, ich zähle auch im Traum). Niemanden töten. (Fragt nicht)
Ich warte noch auf den Tag, an dem ich in den Himmel blicke, stumm die Lippen bewege und mich im nächsten Moment zwischen den Wolken wiederfinde.
Magie funktioniert derart. Sie beginnt mit kalten Duschen und endet noch lange nicht bei Flügeln.
Heute endet sie bei Schweiß und Gedanken. Bei Wolle und Eisen. Es ist ein guter Tag.

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