Dort fließt das Leben. Ich tauche meine Füße mitten hinein. Es ist so kalt, dass es weh tut, und es tut dennoch gut.
Schmerz. Wir alle fürchten ihn und weichen ihm aus und vergiessen Tränen, wenn wir ihn empfinden und nehmen Mittel, um ihn zu betäuben und sehen in jedem Schmerz den kleinen Bruder des Todes und das ist es, was der Schmerz auch ist:
Die Hand des Todes, die uns streichelt und uns daran erinnert, dass wir ihm gehören, dem großen dunklen Herren, dass wir alle irgendwann zu ihm nach Hause gehen.
Alle von uns wissen das. Manche von uns versuchen mit aller Macht es wieder zu vergessen. Manche von uns bleiben trotzig stehen und recken eine Faust. Und manche von uns begrüßen den Schmerz in Spielen, in denen wir kleine Tode sterben und uns in einer Lust verlieren, die aus Schmerzen wieder Leben macht.
Das gibt uns Macht zurück, mehr, als es jede Pille der Betäubung je vermöchte, und erst, wenn aus dem Schmerz die Sucht wird, erkennen wir, dass wir dennoch an der Hand des Todes wandeln.
Nur, und das ist das entscheidende, kann es uns dann nicht mehr erschrecken. Denn nur wer ohne Furcht in das Antlitz unter der schwarzen Kapuze blickt, der sieht ein Lächeln. Und der spürt das Leben.
So wie ich, während ich an dem kalten Wasser innehalte, die dunkelblau geflügelten Libellen beim Liebesspiel betrachte, während der Blick der Mittagssonne auf mir brennt.
Das Leben tut mitunter schrecklich weh. Und manchmal ist es schrecklich, schrecklich schön. Und jeder Schmerz ist ein kleiner Kuss des Todes.
Und verpasst keine Gelegenheit, eure Füße in eiskaltes Wasser zu tauchen! Das meine ich, glaubt mir, ernst.

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Kategorien: Tagebuch

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