Wir teilen unseren Atem auf einem Kissen. Der Frost bleibt vor dem Fenster und lauscht wie ein hungriger Fuchs. Im Winter sind alle Tiere hungrig, und die Menschen sind es auch.
Wir verknüpfen unsere Finger zu einem Korb, in dem die Liebe zusammengerollt schläft, wie eine Maus in ihrem Loch unterm Schnee. Im Winter sind viele Tiere müde, und die Menschen, die wären es auch, wenn sie nicht immerzu rennen würden.
Wir sind auch lange gerannt, auf getrennten Pfaden, und eine Zeit lang voreinander weg. Ich mag das schnelle Laufen, ich mag es, wenn die Geschwindigkeit meine Beine und meine Lunge anzündet und den Kopf ausschaltet. Aber irgendwann habe ich vergessen, wie das Stillhalten geht. Und beim Rennen ist mir irgendwann mein Herz aus der Tasche gefallen.
Du hast es gefunden und aufgehoben, als wäre es ein krankes Vogelkind, und vielleicht war es das ja auch.
Im Winter singen die Vögel mit gesenkten Stimmen, als führten sie Selbstgespräche.
Wir stricken unsere Namen und die Erinnerung an Morgen in einen dicken Schal, so weich wie das Winterfell eines Bären, und wenn ich deine Augen schließe, liegen wir mitten im Sommer.

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